Polstermöbel werden im Durchschnitt vier Stunden pro Tag genutzt. Legt man pro Woche nur 6 Tage zugrunde und errechnet die Sitzdauer in einem Jahr, so kommt man auf die unglaubliche Zahl von 1248 Stunden. (Quelle: Stiftung Warentest) Während dieser Zeit müssen Polstermöbel hohe Gewichtsbelastungen, Scheuerbewegungen und andere Einflüsse wie Licht, Wärme, Staub etc. aushalten, möglichst ohne, dass sie dabei ihre Funktions- und Gebrauchstauglichkeit verlieren. Die Qualität der verwendeten Materialien, die Intensität der Nutzung sowie Tabakrauch, Schweiß oder sonstige Körperabsonderungen, natürlicher Verschleiß und Ihr Pflegeverhalten bestimmen somit in hohem Maße, wie lange die Freude an den Möbeln währt. Häusliche Jeansträger müssen wissen, dass grobe Jeansstoffe mit derben Nähten der Feind feingewebter Polsterbezüge (und Autositz) sind und abfärben, ebenso wie nicht farbechte Textilien. Klettbänder, Haustiere mit scharfen Krallen müssen von Polstermöbeln ferngehalten werden. Legere Polsterung: (Faltenbildung) Die von uns bevorzugte „legere Polsterung“ (im Gegensatz zur straffen Polsterung wie bei Stilmöbeln) ist an ihrer Anschmiegsamkeit zu erkennen. Die Polsterung ist weicher und der Bezug nicht glatt, damit man „im Sofa“ und nicht „auf dem Sofa“ sitzt. Eine optisch wellige Oberfläche auf Sitz, Rücken und Armlehnen stellt keinen Qualitätsmangel dar, sondern ist modellbedingt gewollt, um optimalen Sitzkomfort zu gewährleisten. Unsere losen Sitz- und Rückenkissen gehören nach Gebrauch aufgeschüttelt. Um die Flächen nach der Benutzung zu glätten, sollten modellbedingt die Sitz- und Rückenkissen nach außen gestrichen, geklopft oder geschüttelt werden. Sitzhärteunterschiede: Der Sitzkomfort innerhalb einer Polstergruppe kann differieren. Oft ist es konstruktiv und formbedingt nicht möglich, jedes verwendete Element mit gleicher Unterfederung auszustatten (z. B. bei Eckelementen, Funktionsbauteilen, Verwandlungselementen, Anstellhockern, unterschiedlichen geometrischen Grundformen, Abschlusselementen etc.). Das ist warentypisch und Standard bei industrieller Fertigung. Es ist auch nicht auszuschließen, dass der Eindruck unterschiedlicher Sitzhärten entsteht, obwohl die Polsterungen einheitlich sind. (Beim Schaumstoff kann es bereits im Neuzustand aus fertigungstechnischen Gründen zu Toleranzen kommen. Die wichtigsten Eigen- schaften bei Schaumstoff ist das Raumgewicht und die Stauchhärte. Es wird in großen Blöcken gefertigt und anschließend zugeschnitten. Die Zellstruktur kann beim Aushär- tungsprozess im Inneren des Blockes nicht identisch sein, wie an den Randbereichen. Das Raumgewicht darf um +/- 5% und die Stauchhärte um +/- 15% variieren (RAL GZ 430/4). Wellenbildung: Beim so genannten „Einsitzen“ (Lieblingsplatz) verändert sich die Sitzhärte. Sie wird weicher in Abhängigkeit von Art und Dauer der Benutzung. Dies ist ein normaler Prozess, den jede Polsterung durchläuft. Um gleichmäßige Sitzhärten zu erzielen, ist es wichtig, die Sitzpositionen von Zeit zu Zeit zu ändern. Sonst kann es zu einseitiger Mulden- und Faltenbildung (Lieblingsplatz) kommen. Richtlinie: Je stärker das Bezugsmaterial und größer die verpolsterte Fläche, umso größer ist die Neigung zur Falten- und Muldenbildung. Unterstützt wird diese Entwicklung dadurch, dass Leder sich unter Einfluss von Körpergewicht mehr oder minder dehnen und dadurch „Wellen“ bilden. Diese optische Veränderung hat auf Gebrauch, Funktion und Lebensdauer keinen Einfluss und stellt keinen Sachmangel da . Darüber informiert verbraucherverständlich und eingehend auch die Stiftung Warentest – „Möbel kaufen“